1980 wurde in Rappottenstein die Idee geboren,
einen Bauernmarkt zu veranstalten. Leider zeigte sich umgehend, dass es in
Rappottenstein keine Bauern mehr gab. Deshalb wurden alle Katastralgemeinden zu
einer Besprechung eingeladen, in der festgelegt werden sollte, wo ein
Bauernmarkt durchgeführte werden könnte. Einige Landwirte aus Roiten übernahmen
diese Pionierarbeit.
So wurden der Bauernmarkt 1981 mit einer
Dichterlesung, 1982 mit einem Offenem Singen, 1984 mit einer
Hundertwasser-Ausstellung und 1986 mit der Fotoausstellung „Roiten einst und
jetzt“ abgehalten. Diese Fotoausstellung bildete die Grundlage für das
Dorfmuseum Roiten. Zusätzlich bot sich ein Gebäude an das nicht mehr voll
genutzt wurde – das alte Kühlhaus.
Am 11. September 1987 fand die Gründungsversammlung des Vereins „Dorfmuseum Roiten“ statt.
Friedensreich Hundertwasser, der in der Nähe von Roiten die Hahnsäge besaß, unterstützte die Idee. Er hielt bei der Gründungsversammlung eine flammende Rede und entwarf ein Wappen für Roiten.
Die Marktgemeinde Rappottenstein beteiligte sich an diesem Projekt. Dadurch war es möglich, Subventionen von verschiedenen Stellen des Landes Niederösterreich im Rahmen der Dorferneuerung zu erhalten. Der zweite Plan von Manfred Stein sah die Verbreiterung des Kühlhauses um drei Meter vor; Friedensreich Hundertwasser gestaltete die Fassade. Am 27. April 1988 fand die Spatenstichfeier in Anwesenheit von Landeshauptmannstellvertreter Dr. Erwin Pröll statt. Von der Spatenstichfeier bis zur feierlichen Eröffnung vergingen genau zwei Jahre. In diesem Zeitraum leisteten die Helfer aus Roiten und Umgebung mehr als 3000 freiwillige Arbeitsstunden. Der Obmann Hermann Neulinger führte mit anderen Mitgliedern eine großangelegte Spendenaktion durch, die schöne finanzielle Erfolge brachte. Friedensreich Hundertwasser spendete die zwei Säulen im Eingangsbereich, die bereits auf der Europalia in Brüssel gewesen waren. Am 24. April 1990 wurde das Museum eröffnet und im folgenden Jahr mit der „Goldenen Kelle“ des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.
Die Galerie im Erdgeschoß
zeigt zeitgenössiche Kunst, Fotografien oder Handwerk. Vier Künstler aus Nah und
Fern nutzen jedes Jahr die Gelegenheit eine Ausstellung zu gestalten und Ihre
Werke einem breiten Publikum zu präsentieren, eine erstaunliche Vielfalt, für
jeden Geschmack etwas dabei.
Das Heimatmuseum ist im
geräumigen Dachgeschoss (leider nur über eine Treppe errrechbar). In längst
vergangene Zeiten werden wir hier versetzt. Wer kennt Sie heute noch die (fast)
verschwundenen Handwerke? Mit einem Können, das uns staunen lässt und einfachen
Werkzeugen wurden die benötigten Gegenstände für den Alltag geschafften! Vieles
was früher mit Händen geschaffen wurde, erledingen heute Maschien, viel Wissen
ging leider schon verloren. Einige Werkzeuge der Binder, Müller, Sattler,
Schlosser, Schmiede, Schuster, Tischler, Zimmermänner sind in der kleinen,
feinen Ausstellung zu sehen. Gerätschaften aus der Landwirtschaft und Hausrat
gewähren uns einen kleinen Blick ins das oft harte Leben vergangener Zeit.
Dazwischen finden sich auch andere Exponate wie Schulsachen, Feuerwehrhelme und
Kurioses wie die patentierte Serienmausefalle. Neugierig geworden, es gibt noch
so einiges zu entdecken!
Das Gmoahaisl neben dem Dorfmuseum
war bis zum Jahr 2002 bewohnt, dann vom Jahrhunderthochwasser 2002 betroffen und
danach ein Leerstand. Im Jahr 2008 wurde es dem Museumsverein zur Verfügung
gestellt und in vielen Arbeitsstunden als Museum adaptiert.
Es wurde ein Ort
geschaffen, der sich den "Erinnerungen an Friedensreich Hundertwasser"
widmet. Bereits 1965 kaufte Hundertwasser die nahegelegene Hahnsäge und
verbrachte dort bis zu seinem Tod im Jahr 2000 viele Wochen und Monate. Die
Aussstellung legt den Fokus auf sein Leben und Schaffen in Roiten, nachdem ihn
viele auch persönlich gekannt haben, erzählen unsere Museumsführer gerne auch
einige Anekdoten.
Den in Zwettl geborenen Fotografen Günter Schön, ist das
Kunststück gelungen "Das Gedächtnis des Wassers" sichtbar zu
machen. Seine faszinierenden Bilder sind in einer 2. Ausstellung zu sehen.
Wasser aus aller Welt, Wasser mit Musik bespielt, unterschiedliche Musik -
unterschiedliche Bilder, aber auch Tränen, Wasser aus der Lourdesgrotte, die
Bilder muss man sehen um zu begreifen!
wurden am 2, Mai 2010 feierlich eröffnet.